Berufsorientierung in überbetrieblichen und vergleichbaren Berufsbildungsstätten
Allgemeine Information:
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung startete das Programm zur "Förderung der Berufsorientierung in überbetrieblichen und vergleichbaren Berufsbildungsstätten" (BOP) im Jahr 2008. Bisher wurden Zuschüsse in Höhe von fast 220 Millionen Euro für mehr als 600 Vorhaben bewilligt. Damit werden 450.000 Schülerinnen und Schüler erreicht.

Das BOP richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die einen Abschluss der Sekundarstufe I als höchsten Schulabschluss anstreben. Gefördert wird eine Potenzialanalyse, die im 2. Halbjahr der Klasse 7 stattfindet, und die Werkstatttage in Klasse 8.
Während der Potenzialanalyse stellen die Schülerinnen und Schüler zunächst ihre Neigungen und Kompetenzen fest. Danach haben sie bei den Werkstatttagen die Chance, mindestens 3 Berufe innerhalb von 2 Wochen kennen zu lernen.

Das BOP ist Bestandteil der Bildungsketten-Initiative des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, die das Ziel verfolgt, die verschiedenen Förderinstrumente der Berufsorientierung - wie die Glieder einer Kette - miteinander zu verbinden.

In der Potenzialanalyse werden Personal-, Sozial- und Methodenkompetenz untersucht, Kompetenzen also, die auch im Alltagsleben von Bedeutung sind. Es kommen primär handlungsorientierte Verfahren, wie z.B. Arbeitsproben zum Einsatz. Die Teilnehmenden erhalten die Möglichkeit, eigene Fähigkeiten, Neigungen und Interessen zu erkennen. Sie werden bei den Übungen anhand von vorab definierten Verhaltenskriterien durch geschulte Pädagogen(-innen) beobachtet und erhalten anschließend in Einzelgesprächen Rückmeldung. Gemeinsam wird überlegt, wie einzelne Kompetenzen ausgebaut oder für die Berufsorientierung genutzt werden können und welche Schritte dafür nötig sind. Die Ergebnisse der Potenzialanalyse werden schriftlich dokumentiert und dienen als Grundlage für eine individuelle Förderung der jungen Menschen im Anschluss.

In den Werkstatttagen haben die Jugendlichen zwei Wochen Zeit mindestens drei Berufsfelder praxisnah kennenzulernen. Sie werden von erfahrenen Ausbildern(-innen) angeleitet und erhalten regelmäßig Rückmeldung zu ihrem Verhalten und ihren Stärken in jedem Berufsfeld. Die Jugendlichen erhalten eine erste Vorstellung davon, was im späteren Berufsleben auf sie zukommt und wofür schulisches Lernen wichtig ist. Häufig wird in einem Berufsfeld ein Werkstück erstellt, das die Schüler(-innen) mit nach Hause nehmen können. Das motiviert und macht stolz auf die eigenen Leistungen. Die Berufsorientierung schließt mit einem Zertifikat ab, das die Schüler(-innen) bei Bewerbungen um Praktikumsplätze oder einen Ausbildungsplatz vorlegen können.

Die Wahl des Betriebspraktikums in Klasse 9 und des späteren Ausbildungsberufs kann durch dieses Berufsorientierungsprogramm bewusster und überlegter erfolgen. Des Weiteren hilft es das Berufswahlspektrum den Jugendlichen und die damit verbundene Chance auf die "richtige" Wahl des Berufs zu steigern.
Mit in Kraft treten der neuen Richtlinien am 01.01.2012 bekommen die Aspekte Qualität und Regionalität eine noch größere Bedeutung für die Umsetzung des BOP.

Vor- und Nachteile
+frühzeitige praxisorientierte Berufsorientierung in praxisnahen Berufsbildungsstätten
+enge Abstimmung und Rückkoppelung des Ergebnisses der Berufsorientierung mit Schule und Eltern  reibungslose Übergang von der Schule in den Beruf vorbereitet und unterstützt
+frühzeitige, individuelle, praxisbezogene Berufsorientierung in Werkstätten und vergleichbaren Berufsbildungsstätten hilft den Jugendlichen realistische Vorstellungen über die Berufswelt und die eigenen Fähigkeiten und Interessen zu entwickeln erleichtert es den Betrieben, qualifizierten Fachkräftenachwuchs zu gewinnen

-es ist schwer die Motivation der Schüler hoch zu halten
-Gruppengröße von 15 Schülern -> eventuelle nicht genügend Angebote von Bildungsstätten um alle Schüler abzudecken
-Auswahlverfahren

Kommentieren